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SharePoint Konferenz 2009 – SharePoint 2010 Überblick

An der diesjährigen SharePoint Konferenz in Las Vegas wurde ausschließlich über die neue Version referenziert:

  • SharePoint Server 2010
    > Nachfolger von MOSS
  • SharePoint Foundation  2010
    > Nachfolger von WSS

(neu wird nur noch von SharePoint Server 2010 bzw. SharePoint Foundation 2010 [zwanzig-zehn] gesprochen)

Der neue SharePoint Server 2010 bringt viele neue Funktionen sowie Erneuerungen bereits bekannt von MOSS:

  • Einschneidend ist wohl die Einführung des aus dem Office bekannten “Ribbon”. Dieser erleichtert den Benutzern die wichtigsten Funktionen. Sehr auffällig ist, dass dieser sich dem jeweiligen Kontext anpasst und die entsprechenden Funktionen hervorhebt.

  • Grundsätzlich wirkt SharePoint neu viel flüssiger und schneller dank Optimierung des Renderings sowie neuer Visuals. Sollte man auf seiner Farm dennoch Performance Probleme feststellen, kann via stsadm/PowerShell die neue Developer-Dashboard aktiviert werden. Dieses Dashboard steht den Site Collection Administratoren auf jeder SharePoint Seite zur Verfügung und liefert Informationen zum Rendering, Service Calls, Database Queries und den verwendeten Webparts. Diese Funktion hilft schnell und einfach “Probleme” mit einer langsam gerenderten SharePoint Seite zu identifizieren.

  • Sehr hilfreich um SharePoint weiteren Benutzern zur Verfügung zu stellen, ist die Erweiterung der unterstützten Browsern. Zu den Level1 Browsern gehören IE7 (oder höher) und Firefox (3 oder höher). Der aktuelle Safari ist ebenfalls unterstützt, jedoch handelt es sich hierbei momentan um einen Level2 Browser. Um die volle SharePoint 2010 Funktionalität zu gewehrleisten, ist ein Level1 Browser sowie Silverlight (min. V2) ein absolutes Muss.

  • Auch die neue Aufteilung des alten SSP in sogenannte “Service Application Framework” wird viele Leute begeistern. Dies Ablösung des SSP lässt es nun zu, pro Web Applikation einzelne Service Applications zu aktivieren und auch übergreifend zu teilen. Dadurch lassen sich jetzt grosse, komplexe Hosting Infrastrukturen realisieren. Jedoch wird es Datenbank Administratoren nicht gefallen, dass jede Service Application eine eigene Datenbank benötigt.

  • Eine der wohl interessantesten Service Application ist der “Metadata Service”. Dadurch lassen sich Metadaten verwalten, erweitern und Farm weit für eine einheitliche Taxonomie zur Verfügung stellen.

  • Für Administratoren einer SharePoint 2010 Farm wird es jetzt keinen Weg mehr an PowerShell vorbei geben. Der altbekannte Befehlt “stsadm” wird es zwar weiterhin geben, jedoch stehen neu mit PowerShell mehr als 500 “out-of-the-box” Cmdlets zur Verfügung. Auf den ersten Blick wirkt die Umstellung auf PowerShell sehr umständlich, jedoch gewöhnt man sich schnell daran und es lassen sich viele Funktionen viel schneller und einfacher als via STSADM Scripts umsetzen. Ein klarer Vorteil auch hier ist, dass sich mehrere Skripte miteinander kombinieren und nach eigenen Interessen erweitern lassen.

  • Viele Systemadministratoren wird das verbesserte Patching freuen! In Zukunft wird es zwar wie gewohnt die kumulativen Patches geben, jedoch ist der Patching Prozess stabiler und wird neu mit einem ausgeklügelten Datenbank-Upgrade-Prozess laufen. Dies führt dazu, dass der Patching Prozess auch bei Fehlern durchläuft, entsprechende Infos im Healthcenter anzeigt und die Content DB in einer Art “Kompatibilität-Modus” weiter laufen lässt. Somit kann das System weiterhin den Inhalt der Content DB’s zur Verfügung stellen ohne einen Ausfall zu generieren.

  • Interessant für Farmen mit etlichen Content DB’s im “über 500GB Bereich” ist sicherlich der neue Ansatz des “Remote BLOB Storage” (RBS) sehr hilfreich, welcher seit “External BLOBL Storage” (EBS) verbessert wurde. Mit einem eingekauften oder selbstgeschriebenen Interface lassen sich nun die Binary-Daten an stelle in der Content DB auf das File System auslagern (z.B. SAN oder NAS) wobei in der Content DB weiterhin ein Link zum File geschrieben wird. Es gibt viele Pro und Contra Punkte, welche für jede Farm individuell bewertet werden sollen.

Es gibt noch viele weitere Neuerungen in SharePoint 2010, welche den Rahmen in diesem Post bei weitem sprengen würde. Wir werden deshalb in den kommenden Wochen ausführlich auf viele Themen eingehen und entsprechende Posts dazu veröffentlichen.

Die SharePoint Konferenz 2009 war ein grosser Erfolg und hat IT Pros, Devs und SharePoint Anwender einen sehr guten Überblick auf den bevorstehenden Release gegeben. Einziger Negativ-Punkt war wohl die nicht zur Verfügung stehende Beta, welche in den kommenden Wochen (noch im November) erscheinen wird.

Um sich bereits jetzt einen kleinen Überblick zu den erwähnten Themen zu verschaffen, lohnt es sich einen Blick auf folgende Dokumentation zu werfen: